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Ein trüber Juli: Österreichs nassester Sommermonat seit Jahren

Der Juli 2025 blieb in Österreich hinter den Sommererwartungen zurück. Häufiger Regen und anhaltende Bewölkung ließen viele das Gefühl aufkommen, der Sommer sei nie richtig angekommen.

Laut GeoSphere Austria lagen die Niederschläge 42 % über dem langjährigen Durchschnitt. Damit war der Juli der nasseste seit 2012 und einer der fünf nassesten seit 1961. Auch beim Sonnenschein herrschte Mangel: Es gab 27 % weniger Sonnenstunden als üblich – damit war es der trübste Juli seit 1979 und einer der 15 sonnenscheinärmsten Julis seit Beginn der Aufzeichnungen 1925.

Grund für das trübe Wetter waren mehrere Tiefdruckgebiete, die von Westen und Nordwesten über Österreich zogen und immer wieder Regenfälle und dichte Bewölkung mit sich brachten. In Bregenz wurde mit 401 mm Regen ein neuer Rekord aufgestellt, der den Rekord von 1955 übertraf und 120 % über dem langjährigen Durchschnitt lag – ein deutliches Beispiel für die extremen Bedingungen in diesem Sommer.

Wissenschaftlicher Blick: Klimawandel und zunehmende Starkniederschläge

Die Rekordregenfälle – wie die 401 mm in Bregenz – sind kein bloßer Zufall. Sie spiegeln einen größeren wissenschaftlichen Trend wider: Starkniederschläge nehmen in Österreich zu, weil das Klima wärmer wird.

Eine Untersuchung von GeoSphere Austria und Partnerinstitutionen hat ergeben:

  • Stündliche Starkniederschläge haben seit 1980 um etwa 15 % zugenommen.
  • Tägliche Extremniederschläge sind seit den 1990er-Jahren um 8 % gestiegen.

Das lässt sich physikalisch gut erklären: Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf speichern – etwa 7 % mehr pro Grad Celsius Erwärmung (bekannt als das Clausius-Clapeyron-Prinzip). Österreich hat sich bereits um fast 2 °C erwärmt, wodurch Gewitter und Regenfälle mehr Feuchtigkeit aufnehmen können. Deshalb werden intensive Regenereignisse wie in diesem Juli künftig häufiger auftreten.

Quellen:

GeoSphere Austria: Juli 2025 – überdurchschnittlich trüb und nass

GeoSphere Austria: Starkregen hat deutlich zugenommen

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