Ein großer Teil unserer Vision für INSE ist es, Lücken in der wissenschaftlichen Bildung zu identifizieren und innovative Wege zu finden, diese Lücken zu schließen. Unsere Projektleiterin Eva Feldbacher und ihre Partnerin Gabriele Weigelhofer haben gemeinsam mit Manuela Waberer und Lena Campostrini gerade einen Artikel zum Thema “Identifying gaps in climate change education – a case study in Austrian schools” veröffentlicht.
Sie können den vollständigen Artikel hier kostenlos lesen:
Der Klimawandel ist ein Thema, das derzeit in der Wissenschaft an vorderster Front steht, und zwar nicht nur in der Ökologie und Umweltwissenschaft, sondern auch in den Bereichen Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft.
Und die Rolle, die der Mensch bei der Klimakrise spielt, ist von Bedeutung. Anthropogene Aktivitäten sind die Hauptursache für den Klimawandel, aber die Motivation, diese Auswirkungen abzumildern, ist gering. Dies könnte auf die nichtlinearen Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen sein. Außerdem besteht eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Auswirkungen durch den Einzelnen und den tatsächlichen anthropogenen Auswirkungen auf die Umwelt. Darüber hinaus gibt es eine große Skepsis gegenüber dem Klimawandel und Leugnung ist weit verbreitet. Dies sind wichtige Themen, die angegangen werden müssen.
Im Einklang mit der Vision von INSE unterstreicht dieser Artikel die Notwendigkeit, die Klima- und Wissenschaftskompetenz nachhaltig zu erhöhen, und dies kann in den Schulen beginnen.
Dieser Artikel befasst sich mit dem Bewusstsein der Schüler für den Klimawandel auf verschiedenen Ebenen der Komplexität. Ziel der Fallstudie war es, festzustellen, ob Schüler in der Lage sind, den Zusammenhang zwischen anthropogenen Aktivitäten und deren Auswirkungen auf das Klima zu verstehen, und zu ermitteln, was zu einem Anstieg des klimafreundlichen Verhaltens führen könnte.
Durch Workshops und Umfragen wurde die aktive und längere Beschäftigung der Schüler mit dem Thema untersucht. Eine Online-Umfrage ergab, dass die Schüler zwar über ein hohes Faktenwissen über den Klimawandel verfügten, die Vorstellung von langfristigen Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Umwelt und Menschen jedoch nur unzureichend verstanden wurde. Die Umfrage umfasste Fragen zum allgemeinen Wissen über den Klimawandel, zu den regionalen Auswirkungen und den spezifischen Auswirkungen der österreichischen Flüsse sowie zu persönlichen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen zu diesem Thema. Die Tests verglichen das Wissen der SchülerInnen vor und nach der Umfrage und ergaben keine signifikanten Unterschiede, zeigten aber einen generellen Mangel an Bewusstsein der SchülerInnen über bestimmte Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, wie z.B. wie Österreich vom Klimawandel betroffen ist. Die Studie zeigte auch, dass die SchülerInnen zwar eine generell positive Einstellung zu wissenschaftsfreundlichem Verhalten zeigten, es ihnen aber an Motivation zur aktiven Teilnahme fehlte.
Diese Studie unterstreicht die Notwendigkeit innovativer Bildungsansätze, die partizipative, interdisziplinäre, kreative, digitale und praktische Methoden beinhalten. Es ist wichtig, das Bewusstsein für Nichtlinearität und dynamische Rückkopplungsschleifen bei Umweltveränderungen zu schärfen, und moderne Bildungskonzepte sollten das Systemverständnis fördern.
Ein besseres Verständnis des Klimawandels sollte zu einer größeren Bereitschaft führen, sich an klimafreundlichem Verhalten zu beteiligen, so dass ein besserer Lehrplan in Schulen zum Thema Klimawandel von entscheidender Bedeutung ist.
Gemeinsam mit INSE und vielleicht auch mit Ihrem Engagement können wir die “Kluft zwischen Wissen und Handeln” überbrücken.